Fanggeräte

Pelagische Scherbrettnetze

DE:Pelagische Scherbrettnetze,  pelagische Scherbrett-Schleppnetze,Schwimmschleppnetz
EN: Midwater otter trawls,  single boat midwater otter trawls
FAO-Alpha-Code: OTM
ISSCFG: 03.21

Der aus Ringen mit unterschiedlichen Maschenweiten bestehende trichterförmige Netzkörper ist vorn auf jeder Seite mit Flügeln versehen. Zumeist besteht ein pelagisches Schleppnetz aus 4 Netzblättern. Flügel, Ober-, Unter- und Seitenspann bilden eine Netzöffnung, die durch Leinen (Kopftau, Grundtau, Fischleine) verstärkt ist. Die horizontale Öffnung wird beim pelagischen Scherbrettnetz maßgeblich durch zwei Scherbretter bewirkt. Die vertikale Öffnung wird oft durch Auftriebskörper und/oder hydrodynamische Elemente sowie Gewichte am Grundtau erreicht. Moderne Netze kommen aber heutzutage ohne Auftriebskörper aus. Um den Wasserwiderstand zu verringern und eine weite Öffnung zu erreichen, sind im vorderen Teil sehr große rhombische oder hexagonalförmige Maschen eingesetzt. Die größten Maschenweiten sind im Moment 128 m (z.B. Fischerei auf Rotbarsch, „Gloria-Netz“). Auch der Einsatz von parallelen Leinen statt Maschen im vorderen Netzbereich ist üblich (Jagernetze). Die Netztiefe wird über Netzsonden oder Tiefenmessgeräte kontrolliert.

Zielarten
In der Wassersäule schwimmende (pelagische) Fische (z.B. Sardine, Sardelle, Hering, Makrele, Lodde, Rotbarsch), Kalmare und Krebstiere (z.B. antarktischer Krill), selten Arten die näher am Boden leben (z.B. Kabeljau, Seelachs, blauer Wittling).

Einsatzgebiet
Weltweit, überwiegend im Meer auf dem Kontinentalabhang bis in große Wassertiefen, seltener im Binnengewässern (Seen).

Umwelteinflüsse
Pelagische Scherbrettnetze haben keinen Einfluss auf den Meeresboden, weil sie ihn in der Regel nicht berühren.
In den meisten Fällen wird gezielt auf eine Art gefischt, und die Beifangraten anderer Arten sind sehr niedrig („reine“ Fischerei“). Allerdings kann es zu bestimmten Jahreszeiten zur Vermischung z.B. von Hering und Makrele kommen. Wenn dann keine Quote mehr für die eine Art vorhanden ist, muss diese in EU-Gewässern verworfen werden. In einigen Gebieten kann es zum Beifang von Meeressäugern kommen.

Fischereifahrzeuge
Hauptsächlich Hecktrawler, bis 150 m Länge. [Literatur]