Definition: erwachsen, geschlechtsreif
Definition: Fische mit lebens- oder jahreszyklischen Wanderungen zwischen Meer und Flüssen mit Laichgebiet im Süßwasser z.B. Lachse, Störe
Akronym von: Atlantic States Marine Fisheries Commission
Die ASMFC wurde 1942 von 15 US-Amerikanischen Atlantik- Küstenstaaten gegründet. Die Kommission wirkt beratend und koordiniert den Schutz und das Management von gemeinsamen küstennahen Fischereiressourcen. Heutige Mitglieder sind Maine, New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island, Connecticut, New York, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida.
Definition: Trichtermündung eines Flusses
Definition: Meeresgebiet zwischen 12 und 200 Seemeilen Entfernung von der Küstenlinie
Die deutschen Gewässer in Nord- und Ostsee unterteilen sich in die 12-Seemeilen-Zone (das sog. „Küstenmeer“) und die AWZ. Das Küstenmeer ist deutsches Hoheitsgebiet und unterliegt der Zuständigkeit des jeweiligen Bundeslandes. Seewärts der 12-Seemeilen-Grenze bis maximal 200 sm Entfernung zur Küste befindet sich die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) , an die sich die hohe See (also internationale Gewässer) anschließt. In Nord- und Ostsee liegt die deutsche AWZ im Wesentlichen auf dem sog. Festlandsockel. Den Festlandsockel bildet der seewärts des Küstenmeeres gelegene Meeresboden und Meeresuntergrund der Unterwassergebiete bis zu einer Ausdehnung von maximal 200 sm. In der Ostsee ist die deutsche AWZ – aufgrund der angrenzenden AWZ der Nachbarstaaten – sehr viel kleiner als in der Nordsee. Die heutige Ausdehnung der AWZ von 200 sm ist auch auf die sogenannten Kabeljaukriege vor Island zurückzuführen.
Akronym von: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Akronym von: ausschließliche Wirtschaftszone
Definition: Grundschleppnetz , dessen horizontale Spreizung durch einen drei bis zehn Meter langen Kurrbaum aus Holz oder Metall aufrechterhalten wird.
Die Baumkurre hat nur eine geringe vertikale Öffnung, die durch die Höhe der an den Kurrschuhen an beiden Enden des Kurrbaums angebrachten Bügel begrenzt ist. Baumkurren werden über einen Hahnepot nur durch eine Kurrleine geschleppt. Sie wird vor allem in der gemischten Plattfischfischerei und der Garnelenfischerei eingesetzt. Durch den hohen Reibungswiderstand ist diese Fangmethode sehr energieaufwändig, durch das Eindringen der Scheuchketten in den Meeresboden sind die Auswirkungen auf Bodenlebewesen besonders hoch.
Definition: Teil des Fangs, der nicht zu der oder den Zielarten des betreffenden Fanggeräts zählt,
aber beim gegenwärtigen Stand der Technik weitgehend unbeabsichtigt und/oder unvermeidbar mitgefangen wird. Beifang kann durchaus erwünscht sein (z.B. seltene, aber wertvolle Speisefische wie Steinbutt); viele andere Wassertiere und Wasserpflanzen gehören dagegen zum unerwünschten Beifang und werden häufig verworfen (siehe Discards).
Definition: Lebensraum am Meeresboden
Definition: Den Meeresboden betreffend
Definition: Gesamtheit der auf dem Meeresgrund lebenden Organismen
Akronym von: Bundesforschungsanstalt für Fischerei
Akronym von: Bundesgesetzblatt
Akronym von: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Abkürzung von: Limit-Referenzpunkt für die Laicherbiomasse (nach Vorsorgeansatz),
der in keinem Fall unterschritten werden sollte, damit die Reproduktionsfähigkeit eines Bestandes nicht eingeschränkt wird.
Akronym von: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bonn und Berlin
Definition: auch Bmgt, Referenzwert für die Laicherbiomasse im Rahmen eines Managementplanes.
Beim Bestand Hering: Nordsee-Herbstlaicher werden mit Bmgmt die Triggerwerte bezeichnet, die eine Reaktion des Managements erfordern.
Abkürzung von: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Akronym von: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Akronym von: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
Akronym von: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
Definition: dem nördlichen Klima zugehörend
Abkürzung von: Vorsorge-Referenzpunkt für die Laicherbiomasse (nach dem Vorsorgeansatz)
Sicherheitsabstand zum Limit-Referenzpunkt, der Unsicherheiten in der Bestandabschätzung mit einschließt. Oberhalb Bpa besitzt der Bestand die volle Reproduktionskapazität („grüner Bereich“), unterhalb steigt dagegen die Gefahr, dass die Laicherbiomasse tatsächlich schon geringer als Blim ist und damit keine ausreichende Kapazität zur Produktion von genügend Nachkommen mehr hat.
Abkürzung von: Btarget: Vorgabe- oder Zielwert für die Laicherbiomasse nach Managementplan oder Nutzungsregel
Abkürzung von: Btrigger : siehe Btrigger
Definition: Laicherbiomasse , die eine bestimmte Management-Reaktion hervorruft.
Im MSY-Kontext beschreibt dieser Punkt die untere Grenze des Schwankungsbereiches um Bmsy. Für ausführliche Erläuterung siehe unter MSY.
Akronym von: Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V.
Akronym von: Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels e.V.
Abkürzung von: beziehungsweise
Akronym von: Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Flora and Fauna: Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen
Definition: dicht am Meeresgrund lebend (Tier) oder eingesetzt (Fanggerät)
Definition: Rückwürfe, rückwerfen
div.
Abkürzung von: division
Definition: Ein bestimmter Typ Grundschleppnetz
Eine Dredge besteht aus einem auf einen Rahmen montierten Netzsack oder Metallkorb von unterschiedlicher Form und Breite, dessen unterer Teil mit einer pflugscharartig ausgebildeten, mitunter gezahnten Stahlkante ausgerüstet ist. Die mit einer Stahltrosse gezogene Dredge wird im Allgemeinen in der Muschelernte eingesetzt.
Zielarten: Auf dem Grund lebende Muschelarten (Jakobsmuscheln, Austern, Miesmuscheln) und im Sediment eingegraben lebende Muschelarten (Herzmuscheln, Venusmuscheln, Trogmuscheln usw.). Ein bestimmter Dredgentyp mit Netzsack und Depressor wird manchmal auch für die Fischerei auf Seezunge eingesetzt (das ist zum Beispiel der Fall beim "Rapido" in Italien).
Definition: Maß für die Empfindlichkeit einer Fischart gegenüber dem Aussterben durch fischereilichen Einfluss
Definition: Hypothese, dass Erstlaicher die Verhaltensmuster und das Wanderungsverhalten der älteren Tiere, die zum wiederholten Male laichen, annehmen (vgl. homing).
Abkürzung von: lateinisch: und andere
Akronym von: Europäische Union
Akronym von: Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
Abkürzung von: Fischereiliche Sterblichkeit
Abkürzung von: Referenzwert für die fischereiliche Sterblichkeit in Bezug zum akzeptablen Fang (ABC = Acceptable Biological Catch), z.B. bei den Alaska-Seelachs Beständen in US-Gewässern
Akronym von: Food and Agricultural Organisation of the United Nations:
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom. www.fao.org
Definition: Einteilung der Weltmeere durch die FAO in 19 Fanggebiete für statistische Zwecke.
Diese Fanggebiete tragen sowohl eine Nummer, als auch einen gebietsspezifischen Namen. Die Grenzen folgen wenn möglich den Grenzen zwischenstaatlicher Fischereiabkommen oder -organisationen. Die FAO -Fanggebiete werden als Basis für eine weltweit einheitliche Kennzeichnung der Herkunft von Fischerzeugnissen verwendet.
Definition:Reproduktionseinheit einer Fischart
die in einem bestimmten geografischen Bereich lebt und hier eigene Laichgebiete hat. Im Nordostatlantik gibt es 13 verschiedene Kabeljaubestände und mindestens 14 Heringsbestände, die sich völlig unterschiedlich entwickeln können. Zwischen angrenzenden Beständen kann es zu bestimmten Zeiten zu Vermischungen kommen. Die Verbreitung eines Fischbestandes stimmt nicht unbedingt mit den Managementgebieten überein, die mehrere Bestände oder auch nur Teile von diesen enthalten können.
Definition: Maß für die Aktivität von Fischereifahrzeugen in einer gegebenen Region
Dieses Maß berücksichtigt die Fangzeit, ggfs. die Fangleistung und die Zahl der Schiffe, mit der diese Aktivität ausgeübt wird.
Definition: Abstraktes Maß für die relative Entnahme von Fischen durch die Fischerei, jeweils bezogen auf einen bestimmten Altersbereich
Akronym von: Fisch-Informationszentrum e.V.
Akronym von: Friedrich-Loeffler-Institut
Abkürzung von: Limit-Referenzpunkt für die fischereiliche Sterblichkeit (nach Vorsorgeansatz),
der in keinem Fall überschritten werden sollte, damit die Reproduktionsfähigkeit eines Bestandes mittelfristig nicht eingeschränkt wird. Liegt F länger über Flim , steigt die Wahrscheinlichkeit eines Absinkens der Biomasse unter Blim und damit eines Bestandszusammenbruches stark an.
auch Fmgmt, Fischereiliche-Sterblichkeit nach Managementplan oder Nutzungsregel die eine Managementreaktion erfordert
Abkürzung von: Referenzwert für die fischereiliche Sterblichkeit in Übereinstimmung mit höchstem Dauerertrag (msy = maximum sustainable yield).
Abkürzung von: ist der Fischereidruck, der nicht überschritten werden darf, damit der Bestand mittelfristig nicht überfischt wird (OFL = OverFishing Level), z.B. bei den Alaska-Seelachs Beständen in US-Gewässern
Abkürzung von: Vorsorge-Referenzpunkt für die fischereiliche Sterblichkeit (nach dem Vorsorgeansatz),
Sicherheitsabstand zum Limit-Referenzpunkt, der Unsicherheiten in der Bestandsberechnung mit einschließt. Unterhalb Fpa wird der Bestand nachhaltig bewirtschaftet, aber noch nicht unbedingt optimal (vergleich MSY ).
Definition: Klassifikation nach Anzahl Eier pro Weibchen
Abkürzung von: Ftarget: Fischereiliche Vorgabe- oder Ziel-Sterblichkeit nach Managementplan oder Nutzungsregel
Abkürzung von: Gramm
Definition: auf dem Meeresboden geschlepptes Netz zum Fang von Bodenfischen.
Grundschleppnetze sind aktive Fanggeräte, die von einem Fahrzeug (Baumkurren und Scherbrettnetze) oder von zwei gleichzeitig operierenden Booten (Gespannschleppnetze) geschleppt werden. Der Einfluss auf den Meeresboden unterscheidet sich vor allem je nach Ausgestaltung des Grundtaus: Dieses kann aus leichten Gummi- oder Kunststoffrollen bestehen, die den Meeresboden nur leicht berühren, oder aus schwersten Stahlkugeln und Scheuchketten, die sich in weichen Boden eingraben.
Definition: Helsinki-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt des Ostseeraums
Die Helsinki-Kommission ist eine zwischenstaatliche Kommission, die für den Schutz der Meeresumwelt der Ostsee arbeitet. 1974 wurde das erste Helsinki-Abkommen (Übereinkommen von Helsinki über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiets) von allen Ostseeanrainern unterzeichnet und trat 1980 in Kraft. Aufgrund der politischen Veränderungen und internationalen Entwicklungen im Umwelt- und Meeresrecht wurde das Abkommen 1992 überarbeitet. Nachdem alle Ostseeanrainerstaaten und die EU unterschrieben haben, trat das Abkommen im Jahr 2000 in Kraft.
HELCOM -Mitglieder sind: Europaische Union, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Schweden.
Englisch: Helsinki Commission - Baltic marine environment protection commission.
Definition: Fangaufwertung
Rückwurf von marktfähiger Ware (legal gefangen und anlandbar) in Erwartung wertvollerer Fänge (also z.B. größerer oder fetthaltigerer Fische).
Akronym von: International Council for the Exploration of the Sea
Internationaler Rat für Meeresforschung, Sitz in Kopenhagen. Älteste zwischenstaatliche Organisation weltweit (gegründet 1902, koordiniert und fördert die Meeresforschung in allen Umweltdisziplinen im Nordost-Atlantik). Wesentliche Quelle für den wissenschaftlichen Ratschlag und die Fangempfehlungen für die lebenden Ressourcen des Nordost-Atlantiks. Rund 3600 Wissenschaftler tragen derzeit zur ICES -Arbeit bei, alle 18 Anrainer des ICES -Gebietes plus USA und Kanada sind Mitglieder des ICES.
Definition: Das ICES -Gebiet ist die Region im Nordostatlantik, deren Fischbestände vom Internationalen Rat für Meeresforschung in Kopenhagen ( ICES ) begutachtet werden.
Es wird im Norden durch den Nordpol, im Süden durch den 36. nördlichen Breitengrad, im Osten durch die europäische Küstenlinie bzw. 68°30‘E und im Westen durch die Grönländische Küstenlinie bzw. die Längengrade 40-44°W begrenzt.
Das ICES-Gebiet wird in die die Untergebiete 1-14 (ICES Subareas) unterteilt. Diese Einteilung basiert auf den Anforderungen zur Sammlung von statistischen Fischereidaten und dem Fischereimanagement.
Die genauere Einteilung erfolgt in: Untergebiete (engl. Subareas, z.B. 4=Nordsee), Divisionen (engl. Divisions, z.B. 4.a=nördliche Nordsee) und Unterdivisionen (engl. Subdivisions, z.B. 4.a Ost).
Skagerrak, Kattegat und Ostsee sind Untergebiet 3, mit den Divisionen 3.a (Skagerrak und Kattegat), 3.b (Öresund), 3.c (Beltsee) und 3.d (Ostsee). Eine genauere Einteilung unterscheidet die Unterdivisionen 20-32, z.B. 20 (Skagerrak), 21 (Kattegat), 23 (Öresund), 28.1 Rigaer Meerbusen, 30-31 Bottnischer Meerbusen.
Die deutschen Bezeichnungen sprechen allerding bei den Subareas oft einfach von Gebieten, die Divisions sind dann die Untergebiete. Auf "Fischbestände-Online" wird, unabhängig von der ICES-Einteilung, meist nur von Gebieten gesprochen.
Da Ort und Zeit für die Fischerei auch von biogeographischen (z.B. Artzusammensetzung, Primärproduktion) und ozeanographischen (z.B. Tiefe, Strömungen, Temperatur, Schichtung) Faktoren abhängen, gibt es Übereinstimmungen mit den Ökoregionen.
Akronym von: Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Akronym von: International Union for Conservation of Nature: Weltnaturschutzunion
Akronym von: Illegal, unreported and unregulated fishery
Illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei. Wird ohne Genehmigung der Nationalstaaten oder (in internationalen Gewässern) ohne die der Regionalen Fischereimanagementorganisationen betrieben. Macht weltweit bis zu 30% der Gesamtanlandungen aus und ist damit mitverantwortlich für den schlechten Zustand vieler Fischbestände.
Abkürzung von: Kilo
Definition: Kämpfe um den isländischen Kabeljau-Bestand
Der Kabeljau war und ist die wichtigste marine Ressource in Island und die Geschichte der isländischen Fischerei dreht sich fast ausschließlich um diese Art. Viele andere Nationen, insbesondere das Vereinigte Königreich, hatten ebenfalls großes Interesse an der Nutzung des isländischen Kabeljau-Bestandes, und die dadurch sehr intensive Fischerei führte immer wieder zu starker Überfischung. Island erweiterte daraufhin AWZ stufenweise von 3 Seemeilen (1901) auf 4, 12, 50 und schließlich 200 Seemeilen (1974). Jede dieser Ausdehnungen wurde von den übrigen fischenden Nationen zunächst nicht anerkannt und führte zu den sogenannten Kabeljaukriegen. Die Isländer zerstörten die Fanggeräte fremder Flotten und Großbritannien setzte Kriegsschiffe zum Schutz der Trawler ein. 1977 wurde die 200-Seemeilen-Zone Islands von allen EU-Staaten anerkannt. Das Recht auf eine bis zu 200 Seemeilen große AWZ ist inzwischen im Seerechtsübereinkommen der UN festgelegt.
Definition: Fische mit lebens- oder jahreszyklischen Wanderungen zwischen Meer und Flüssen mit Laichgebiet im Meer z.B. europäischer Aal
Abkürzung von: Kilogramm
Abkürzung von: Kilotonnen
Definition: Staaten, in deren nationalen Gewässern bestimmte wandernde und weit verbreitete Bestände verbreitet sind
und die sich daher auf ein gemeinsames Management dieser Ressource einigen sollten.
Definition: Gesamtgewicht aller erwachsenen, an der Nachwuchsproduktion teilnehmenden Tiere
Definition: Large marine ecosystems (LME) sind relativ große Meeresgebiete (200.000 km2 oder mehr), die an die Kontinente grenzen.
Weltweit wurden 64 LMEs festgelegt, um die Funktion von Ökosystemen besser beschreiben und ihren Zustand umfassend beobachten zu können. Sie können außerdem als Basis für ein ökosystemorientiertes Management von gemeinsam genutzten Ressourcen verwendet werden. Die Grenzen der LMEs sind durch ihre charakteristische Bodentopographie, Hydrographie und Produktivität, sowie durch die Nahrungsbeziehungen der dort lebenden Populationen definiert. Sie liegen überwiegend auf dem Kontinentalschelf, auf dem die Produktivität meist größer als in den offenen Ozeanen und der menschliche Einfluss durch (u.a.) Verschmutzung, Überdüngung, Habitatzerstörung und Überfischung besonders stark ist. Etwa 80-95 % des jährlichen weltweiten marinen Fischfangs werden in den definierten LMEs produziert.
Abkürzung von: Meter
Definition: Der Magnuson-Stevens Act ist das tragende Gesetz zum Fischereimanagement in den USA.
Es wurde nach dem Warren G. Magnuson einem ehemaligen Senator in Washington, und Ted Stevens, früher Senator von Alaska, benannt. Das Gesetz wurde 1976 ursprünglich als Fishery Conservation and Management Act eingeführt und in den vergangenen Jahren mehrmals geändert. Zuletzt wurde das sogenannte Magnuson-Stevens Fishery Conservation and Management Reauthorization Act verabschiedet und von Präsident Bush im Januar 2007 unterschrieben.
Definition: Bewirtschaftungsplan
regelt die Bewirtschaftung eines oder mehrerer Fischbestände mittelfristig (in der Regel für 3-5 Jahre). Die wichtigsten Elemente von Managementplänen sind die Festlegung 1. einer Ziel-Sterblichkeit, 2. eines Biomasse-Grenzwertes, dessen Unterschreitung eine weitere Einschränkung der fischereilichen Nutzung hervorruft und 3. eines die Fangmenge stabilisierenden Elementes (z.B. maximale Abweichung eines TAC von dem des Vorjahres um 15%). Der Managementplan wird von einer oder mehreren die Ressource nutzenden Parteien erstellt.
Akronym von:maximum economic yield
Ein nachhaltiges Management der Fischereiökonomie erfordert eine Optimierung des Fischereiaufwands auf maximalen ökonomischen Ertrag. Dieser entspricht dem maximalen Gewinn aus dem Fischfang und ergibt sich aus der maximalen Differenz zwischen Ertrag und Fangkosten. Dies ist schon bei einem geringeren Aufwandsniveau der Fall. Ohne Regulierung würde der Fangaufwand so lange erhöht, wie es sich lohnt, Fische zu fangen, also solange der Gewinn aus dem Fischfang positiv ist.
Abkürzung von: mindestens
siehe auch Mindestreferenzgröße für die Bestandserhaltung
Minimale legale Länge angelandeter oder in den Verkehr gebrachter Fische
Ursprüngliches Ziel der Mindestanlandelgröße (MLS) war es, einen Anreiz für die Vermeidung des Fangs junger, noch nicht fortpflanzungsfähiger Fische zu schaffen. Die Fanggeräte sollten so gestaltet sein, dass sie Fische selektiv fangen und möglichst wenige Tiere unter dem legalen Mindestmaß im Netz landen bzw. aus diesem wieder entweichen können (z.B. durch Fluchtfenster oder ausreichend große Maschenweiten). Sogenannte untermaßige Fische durften nach EU-Vorschriften nicht angelandet und mussten als Rückwurf / Discard wieder über Bord geworfen werden. Tatsächlich hat diese Regulierung in EU-Gewässern eher zur massenhaften Vernichtung von Jungtieren geführt, weil der Fang nicht begrenzt wurde und Jungtiere einfach verworfen wurden und dabei nicht auf die Quote angerechnet werden mussten. Mit der Reform der europäischen Fischereipolitik wurde die "Mindestreferenzgröße für die Bestandserhaltung" eingeführt.
Die "Mindestreferenzgröße für die Bestandserhaltung" ist die nach Unionsrecht für eine im Meer lebende Art vorgeschriebene, dem Reifezustand Rechnung tragende Größe, bei deren Unterschreitung Beschränkungen oder Anreize zur Anwendung kommen, durch die der Fang über die Fischereitätigkeit unterbunden werden soll. Diese Größe ersetzt gegebenenfalls die Mindestanlandegröße.
Für die Arten, für die eine Pflicht zur Anlandung gilt (quotierte Arten), wird die Verwendung von Fängen unterhalb der Mindestreferenzgrößen für die Bestandserhaltung auf andere Zwecke als den menschlichen Verzehr, einschließlich Fischmehl, Fischöl, Tierfutter, Lebensmittelzusatzstoffe, Arzneimittel und kosmetische Mittel, beschränkt. Die Fänge müssen angelandet und auf die Quote angerechnet werden
Bei den Arten, für die keine Pflicht zur Anlandung gilt, dürfen die Fänge unterhalb der Mindestreferenzgrößen für die Bestandserhaltung nicht an Bord behalten werden, sondern sind unverzüglich wieder über Bord zu werfen, es sei denn, sie werden als Lebendköder verwendet.
Abkürzung von: Millimeter
Akronym von: Marine Stewardship Council
Siegel für umweltbewussten und nachhaltigen Fischfang. Gegründet 1997 von dem Lebensmittelkonzern Unilever und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Der MSC arbeitet unabhängig und vergibt sein Siegel an nachhaltig arbeitende Fischereien.
Akronym von: maximum sustainable yield (deutsch: höchstmöglicher nachhaltiger Dauerertrag)
Das Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrags sieht vor, dass die Bewirtschaftung lebender Meeressschätze so erfolgt, dass der Ertrag (hier also die Fangmenge) langfristig optimiert wird. Hierfür werden Referenzpunkte für (Laicher)Biomasse (Bmsy) und fischereiliche Sterblichkeit (Fmsy) entwickelt. In den meisten Jurisdiktionen ist Bmsy ein Zielwert (aktueller Wert schwankt darum), Fmsy dagegen ein Grenzwert (F soll darunter bleiben).
Da die meisten Fischbestände in europäischen Gewässern über Jahrzehnte zu intensiv genutzt waren, sieht sich der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) noch nicht in der Lage, belastbare Werte für Bmsy abzuleiten - dies wird erst im Lauf der nächsten Jahre gelingen, wenn die meisten vormals überfischten Bestände sich so positiv entwickelt haben, dass sich ein Gleichgewicht in den Nahrungsbeziehungen einstellt. Bis dahin ist für die meisten europäischen Fischbestände MSY Btrigger der Punkt, unterhalb dessen eine Handlung des Managements (hier: die Reduzierung der fischereilichen Sterblichkeit) ausgelöst werden soll. MSY Btrigger (abgekürzt Btrig) beschreibt also die untere Grenze des Schwankungsbereiches um Bmsy (MSY Btrigger liegt auf dem 5. Perzentil von Bmsy).
Die Referenzpunkte schließen den Bedarf anderer Nutzer der Ressource wie Seevögel und –säuger ein, betrachten also in gewissem Umfang auch die Auswirkungen der Fischerei auf die Meeresumwelt: Nur eine gesunde Umwelt kann den MSY liefern.
Wenn nachhaltig gefischt wird, gefährdet der Fischfang weder die gefischte Art, noch das Ökosystem in dem sie lebt. Es darf nicht mehr gefischt werden, als jeweils nachwachsen, bzw. sich regenerieren kann. Die genutzten Fischbestände sollen auf lange Sicht ihre maximale Produktivität entfalten können.
Für unsere europäischen Gewässer heißt nachhaltige Fischerei eine Bewirtschaftung nach dem Prinzip des maximalen nachhaltigen Dauerertrags (MSY) und außerdem die Minimierung der negativen Umweltauswirkungen der Fischerei. Dies geschieht z.B. durch die Reduzierung ungewollter Beifänge mithilfe eines Anlandegebots und den Schutz sensibler Lebensräume am Meeresboden durch den Ausschluss bestimmter Fanggeräte oder durch Gebietsschließungen.
Akronym von: Northwest Atlantic Fisheries Organization
NAFO ist eine zwischenstaatliche Fischereiwissenschaft und –management Institution. Sie wurde 1979 als Nachfolgerin der ICNAF (International Commission of the Northwest Atlantic Fisheries) gegründet. Ihr Ziel ist es durch Beratung und Kooperation zur optimalen Nutzung, vernünftigem Management und Erhaltung der Fischereiressourcen des NAFO -Gebietes beizutragen. Das Abkommen gilt für die meisten Fischereiressourcen des Nordwest-Atlantiks mit Ausnahme von Lachs, Thunfisch, Marlin, Walen und ortsgebundenen Arten wie z.B Schalentieren.
Akronym von: North East Atlantic Fisheries Commission
Nordost-atlantische Fischereikommission. Regionale Fischerei Management Organisation (RFMO) für den Nordostatlantik, insbesondere für die in internationalen Gewässern verbreiteten Bestände von Hering, Makrele, Rotbarsch und Blauem Wittling.
Akronym von: Northeast Fisheries Science Center
NEFSC ist ein Fischerei-Sektor (regionales Institut) von NOAA , zuständig für die Fischerei an der Nordostküste der USA. Hier werden vor allem Fischerei- und Aquakulturforschung sowie Bestandsanalysen und Forschungsreisen durchgeführt.
Abkürzung von: Nordost
Akronym von: National Oceanic and Atmospheric Administration
Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten. Sie wurde am 3. Oktober 1970 als eine Einrichtung des Handelsministeriums gegründet, um die nationalen Ozean- und Atmosphärendienste zu koordinieren. Es gibt diverse Organisationen mit verschiedenen Zuständigkeiten, unter anderem den National Marine Fisheries Service (NMFS). Der NEFSC wiederum ist ein regionales NOAA Institut.
Abkürzung von: Nordwest
Definition: Ökoregionen umfassen relativ große Gebiete von Land oder Wasser, die charakteristische Pflanzen- und Tiergemeinschaften enthalten.
Um im Rahmen der Meeresstrategie-Richtlinie einen ökosystemorientierten Ansatz für Bewertung und Empfehlung der marinen Fischbestände in Europäischen Gewässern umsetzen zu können, teilt auch der ICES sein Gebiet in Ökoregionen ein. Die Grenzen der Ökoregionen basieren auf biogeographischen (z.B. Artzusammensetzung, Primärproduktion) und ozeanographischen (z.B. Tiefe, Strömungen, Temperatur, Schichtung) Besonderheiten unter Berücksichtigung von bestehenden politischen, sozialen und ökonomischen Regionen und Verwaltungsgrenzen.
Definition: Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks
Das OSPAR -Übereinkommen wurde 1992 in Paris getroffen, benannt nach den beiden Vorläufern Oslo-Konvention (OSCOM, 1972) und Paris-Konvention (PARCOM, 1974). Es sieht Maßnahmen zur Vorbeugung und Beseitigung der Meeresverschmutzung und zum Schutz der Meeresumwelt gegen schädliche Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten im Nordostatlantik vor (für die Ostsee siehe HELCOM ). Die OSPAR Liste gefährdeter und/oder im Rückgang befindlicher Arten und Lebensräume im Nordostatlantik umfasst eine Vielzahl schutzbedürftiger Tierarten und Lebensräume des offenen Meeres und der Küstengewässer.
Vertragspartner sind Deutschland, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und die Schweiz, sowie die Europäische Union. Finnland, Luxemburg und die Schweiz liegen zwar nicht an OSPAR -Gewässern, ihre Beteiligung an dem Übereinkommen resultiert aber aus den möglichen Einträgen über die Ostsee bzw. diverse Flüsse.
Englisch: Convention for the protection of the marine environment of the North-East Atlantic.
Definition: Lebensraum des freien Wassers
Definition: Im freien Wasser lebend
Definition: Schleppnetz, das durch das freie Wasser gezogen wird und den Boden nicht berührt,
zum Fang pelagischer (Schwarm-)Fische wie Hering und Makrele. Pelagische Netze für den Fang von Rotbarschen im Nordatlantik gehören zu den größten Netzen überhaupt (z.B. „Gloria-Netz“).
Akronym von: North Pacific Marine Science Organization
Pendant zum ICES im Nordpazifik (nördlich 30°N), zwischenstaatliche wissenschaftliche Einrichtung zur Förderung und Koordination der Meeresforschung, gegründet 1992. Derzeitige Mitglieder sind Canada, Volksrepublik China, Japan, Korea, Russische Förderation und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Definition: Grenz- oder Zielwerte für die Fischereiliche Sterblichkeit und die Laicherbiomasse
Sie werden im Rahmen des Vorsorgeansatzes, des Konzeptes zur Erlangung des höchsten Dauerertrags ( MSY ) oder von Managementplänen festgelegt.
Definition: Anzahl der Nachkommen eines Fischbestandes in einem bestimmten Alter
Definition: Fortpflanzung, Vermehrung, Nachwuchsproduktion
Definition: Fanggerät für die Küstenfischerei, auch Korb oder Fischkorb genannt
das in den verschiedensten Formen verwendet wurde und wird. Reusen haben eine trichterförmige Öffnung, durch die die Fische in eine dahinterliegende Kammer geleitet werden, aus der sie nicht mehr entkommen können. Sind mehrere solcher Körbe aneinander befestigt, spricht man von Reihekörben oder auch Reihenkörben. Der Rutenkorb ist aus Weiden und Dornenruten gearbeitet und hat eine starre Form, während Netzreusen zusammenlegbar und daher leichter und platzsparender zu transportieren sind.
Akronym von: Regional Fisheries Management Organisation, Regionale Fischerei Management Organisation
Definition: Kette, die vor dem Grundtau geschleppt wird,
mit der Plattfische oder Garnelen vom Grund aufgescheucht werden, damit sie leichter gefangen werden können. Wird vor allem in der Baumkurrenfischerei eingesetzt.
Definition: Von einem oder mehreren Schiffen geschlepptes Netz,
das aus einem konisch geformten Netzkörper besteht, der nach hinten mit einem geschlossenen Netzsack (Steert) für die Aufnahme des Fangs verbunden ist und nach vorne zur Öffnung hin in mehr oder weniger lange Flügel mündet. Schleppnetze gehören zu den aktiven Fischereimethoden. Die horizontale Öffnung wird entweder durch feste Konstruktionen ( Dredge , Baumkurre ) oder durch angeströmte Scherbretter aufrecht erhalten, die vertikale Öffnung durch Auftriebskörper an der Oberseite des Netzes (Kopftau) und Gewichte an der Unterseite (Grundtau). Man unterscheidet pelagische und Grundschleppnetze.
Definition: Verwerfen des gesamten Fanges,
z.B. bei unerwünschter Fangzusammensetzung, in der Regel bevor der Fang vollständig an Bord genommen wurde.
Abkürzung von: species
Wenn eine Gattung nicht bis auf die Art bestimmt ist. Z.B. Sebastes sp. für eine von verschiedenen Rotbarsch-Arten.
Abkürzung von: species Mehrzahl; beinhaltet mehrere Arten
Wenn eine Gattung nicht bis zur Art bestimmt ist und mehrere Arten umfasst werden. Z.B. Sebastes spp. für mehrere Rotbarsch-Arten.
Abkürzung von: Stunden
Definition: Am Grund verankerte Kiemennetze,
deren Bodengewichte (Senker, Senkbleie) so austariert sind, dass sie den Auftrieb der Schwimmer neutralisieren und das Netz am Platz halten. Die Netze werden nacheinander in unterschiedlicher Zahl ausgesetzt. Von Aufstellplatz zu Aufstellplatz werden sie am Meeresboden verankert und an der Wasseroberfläche durch Bojen markiert, die durch Leinen mit dem Netz verbunden sind. In bestimmten Fällen werden diese Netze auch im Pelagial eingesetzt, wo sie in einem bestimmten Abstand zum Grund hängen.
Abkürzung von: Tonnen
Akronym von: Total Allowable Catch
gesetzliche Höchstfangmenge (in EU-Gewässern eigentlich: gesetzliche Anlandemenge)
Akronym von: Total Allowable Commercial Catch
gesetzliche kommerzielle Höchstfangmenge (z.B. in Neuseeland)
Akronym von: Mehrzahl von TAC
Akronym von: Total Allowable Landings
gesetzliche Höchstanlandemenge. Hier sind im Gegensatz zu einem TAC die erwarteten anderweitigen Entnahmen bereits abgezogen. Im Falle der TAL für Dornhai auf dem US Kontinentalschelf wurden Rückwürfe, Sportfischerei sowie Kanadische Anlandungen abgezogen.
Akronym von: Thünen-Institut
Das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei – kurz: Thünen-Institut – besteht aus 14 Fachinstituten, die in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Technologie forschen und die Politik beraten.
Definition: Rang einer Art im Nahrungsnetz (basierend auf Nahrungsuntersuchungen)
Definition: Nach dem Vorsorgeansatz (engl.: precautionary approach) ist es erforderlich, dass Bestände innerhalb produktiver Größen bleiben.
Es wird versucht, Limitreferenzpunkte ( Flim und Blim ) zu definieren, die in jedem Fall vermieden werden sollen und zusätzlich eine Pufferzone einzurichten (Vorsorgeansatz-Referenzpunkte, Fpa und Bpa ). Dieser Puffer muss umso größer sein, je weniger Erkenntnisse über die Populationsdynamik des jeweiligen Bestandes vorliegen. Fangmengen müssen so gesetzt werden, dass genügend Fisch für einen stabilen Bestand übrig bleibt. Das Fischereimanagement nach dem Vorsorgeansatz hat die Risikoabwehr zum Ziel, nicht die optimale Nutzung einer Ressource (vergl. MSY ). Es geht zurück auf ein UN-Abkommen zu weitverbreiteten und wandernden Beständen aus dem Jahr 1995.
Definition: Klassifikation nach minimaler (theoretischer) Populationsverdoppelungszeit