Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer
gültig 12/2020 - 06/2022
Zugehörige Fischart
Archiv
Allgemeine Informationen
Ökoregion: | Ochotskisches Meer |
Fanggebiet: | Ochotskisches Meer & Kurilen FAO 61 (Nordwestpazifik) |
Art: | Gadus chalcogrammus (Theragra chalcogramma) |
Wissenschaftliche Begutachtung
Russian Federal Research Institute of Fisheries and Oceanography (VNIRO), www.vniro.ru/en/ mit dem Russian Pacific Research Institute of Fisheries and Oceanography (TINRO), tinro.vniro.ru/en/ und den Ablegern Kamchatka Research Institute of Fisheries and Oceanography (KamchatNIRO), kamniro.vniro.ru/en und Magadan branch of the VNIRO (MagadanNIRO), magadan.vniro.ru/en/ (alle überwiegend auf Russisch)
Methode, Frequenz
Regelmäßige Bestandsberechnung mit Vorhersage unter Verwendung von Fangdaten und hydroakustischen Bestandserfassungen, sowie Daten aus weiteren unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen. In der Bewirtschaftungsregel (Harvest Control Rule, HCR) sind Ziel- und Limit-Referenzpunkte für fischereiliche Sterblichkeit (Fmgmt & Flim) und Laicherbiomasse (Bmgmt & Blim) definiert. Fmgmt und Bmgmt stehen im Einklang mit den Referenzwerten zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy & Bmsy). Die Bewirtschaftungsregel ist Basis für die Fangempfehlungen.
Aktuelle bzw. Originaldokumente sind nicht immer und teilweise nur auf Russisch verfügbar. Die dargestellten Informationen stammen daher zum Teil aus Sekundärliteratur, insbesondere aus Dokumenten der MSC-Zertifizierungsprozesse. [337] [341] [343] [351] [1296] [1297] [1298] [1301]
Wesentliche Punkte
2021: Die Laicherbiomasse von Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer liegt weiterhin über dem Management-Zielwert (Bmgmt) und dem Referenzwert zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Bmsy) (Vorhersage für 2021). Die fischereiliche Sterblichkeit ist niedriger als das Management-Ziel (Fmgmt) und liegt damit auch unter Fmsy. Der Bestand liegt also vollständig im grünen Bereich. [1296] [1297] [1298] [1301]
Bestandszustand
Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität) |
---|
Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach Managementplan) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach höchstem Dauerertrag) |
Fischereiliche Sterblichkeit |
---|
Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach Managementplan) |
angemessen (nach höchstem Dauerertrag) |
Bestandsentwicklung
Die Bestandsstruktur von Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer ist nicht vollständig geklärt. Im nördlichen Ochotskischen Meer handelt es sich wahrscheinlich um einen Bestandskomplex mit verschiedenen Haupt-Laichgebieten (Untergebiete Nord-Ochotsk, West-Kamtschatka, Kamtschatka-Kurilen). Alaska Seelachs wird im Ochotskischen Meer seit den 1950er Jahren gefischt, zunächst von japanischen und koreanischen Fischern und ab 1963 auch von der russischen Flotte. Die Anlandungen stiegen fast kontinuierlich an, bis 1975 das erste historische Maximum erreicht wurde. Nach einer Abnahme durch strengere Quotenregulierung und Ausweitung der ausschließlichen Wirtschaftszone folgte 1985-1997 eine zweite Phase hoher Anlandungen (Ausweitung der Fischerei in nördliche Bereiche des Ochotskischen Meeres). Mit der schnellen Abnahme der Laicherbiomasse nach 1997 nahmen auch die Anlandungen stark ab und 2004 wurde ein Minimum erreicht. Nach 2005 stiegen die Anlandungen langsam an, erreichten 2010 990.000 t und schwanken seither um 900.000 t. Die Laicherbiomasse, wuchs in den 1980er Jahren stark an und lag ab 1983 über dem Zielwert des Managements (Bmgmt). Nach 1997 war eine schnelle Abnahme zu beobachten und die Laicherbiomasse sank wieder unter Bmgmt, Anfang 2000 sogar kurzfristig unter den Limitwert (Blim). Es folgte ein stetiger Anstieg, bis 2009 der Zielwert wieder erreicht wurde, seitdem liegt die Laicherbiomasse über Bmgmt und über dem Referenzwert nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Bmsy). Für fischereiliche Sterblichkeit und Nachwuchsproduktion sind derzeit keine grafischen Daten verfügbar. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt seit 2014 auf oder unter dem Managementziel (Fmgmt) und somit auch auf, bzw. unter Fmsy. Der 2013er Jahrgang war stärker, 2014 durchschnittlich, 2015 und 2016 liegen nach neuesten Erkenntnissen unter dem Mittelwert. [284] [343] [1296] [1297] [1298]
Ausblick
Seit 2013 traten keine stärkeren Jahrgänge auf. Die Laicherbiomasse von Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer wird daher wahrscheinlich abnehmen und die Fangmengen müssen reduziert werden. Der Bestand bleibt aber gut im grünen Bereich. [1296] [1297] [1298]
Umwelteinflüsse auf den Bestand
Die Fangmöglichkeiten für Alaska-Seelachs hängen generell vom periodischen Auftreten starker Jahrgänge ab, das wiederum den schwankenden Umweltbedingungen unterliegt. Starker Einstrom von Pazifik-Wasser bildet in Kombination mit geringer Eisbedeckung gute Bedingungen für eine starke Nachwuchsproduktion. Eine kalte Periode nach 1998 hat die Produktivität von Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer reduziert. Wärmeres Wasser hingegen führte zu einem sehr starken 2004er Jahrgang. Wahrscheinlich gibt es in warmen Jahren u.a. eine bessere Verfügbarkeit von Nahrung, junge Fische haben eine höhere Anfangs-Wachstumsrate und damit eine erhöhte Überlebensrate. [338] [339]
Wer und Wie
Das Fischereimanagement in Russland erfolgt durch die Bundesbehörde für Fischerei (Rosrybolovstvo). Eine Bewirtschaftungsregel (Harvest control rule), in der Ziel- und Limitreferenzwerte festgelegt sind, ist die Basis für die wissenschaftliche Fangempfehlung. Die Bundesbehörde für Fischerei legt die Höchstfangmengen (TACs) fest, nachdem die wissenschaftlichen Empfehlungen von verschiedenen Gremien überprüft und ggf. modifiziert wurden. Um die Übernutzung von Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer zu verhindern, wird der TAC für den Bestand auf die drei Untergebiete Nord-Ochotsk (derzeit 36%), West-Kamtschatka (36%) und Kamtschatka-Kurilen (28%) verteilt. Die Bewirtschaftung erfolgt außerdem u.a. über saisonale Gebietsschließungen sowie technische Regularien (z.B. Maschenweiten und minimale Anlandelänge). Für die gezielte Fischerei auf Alaska-Seelachs dürfen nur pelagische Schleppnetze und Snurrewaden (Danish seine) eingesetzt werden. Die Fischerei wird von Beobachtern an Bord kontrolliert, in der Snurrewaden-Fischerei ist die Abdeckung mit Beobachtern aufgrund der kleineren Schiffe geringer. 2006 wurde die „Pollock Catchers Association” (PCA) als ein Zusammenschluss der größten russischen Fischerei-Unternehmen gegründet. Neben Marketing, Forschung und Zusammenarbeit mit den Behörden stellt die PCA auch englischsprachige Dokumente (Übersetzungen und eigene, teilweise jedoch veraltete Dokumente) mit wissenschaftlichen Informationen zur Verfügung. [284] [344] [351] [1296] [1297] [1298] [1299]
Differenz zwischen Wissenschaft und Management
Mit Ausnahme von 2015 stimmen die festgelegte Höchstfangmengen (TACs) für Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer seit 2012 mit der wissenschaftlichen Empfehlung überein. Die Gesamt-Anlandungen aus diesem Bestand liegen in den letzten 10 Jahren im Rahmen der TAC-Summe. Die Untergebiete West-Kamtschatka und Kamtschatka-Kurilen werden seit 2010 zusammengelegt und der TAC summiert. Schiffe können durch diese Freiheit zwischen den Zonen wechseln und die Größenzusammensetzung des Fanges optimieren, z.B. durch die Vermeidung von Jungfischansammlungen. Durch den illegalen Rückwurf von jungen/untermaßigen Alaska-Seelachsen wird der TAC wahrscheinlich trotzdem teilweise erheblich überschritten. [1296] [1297] [1298] [1299] [1301]
Karten
Verbreitungsgebiet
Managementgebiet
Die Wissenschaft geht derzeit davon aus, dass es sich bei Alaska-Seelachs im nördlichen Ochotskischen Meer um einen Bestandskomplex mit verschiedenen Haupt-Laichgebieten handelt. Die Bestandsstruktur ist allerdings nicht vollständig geklärt. Die Unterteilung des Ochotskischen Meeres in einzelne Managementgebiete basiert auf der Lage der Laichgebiete. Das Management des behandelten Bestandes erfolgt in drei Untergebieten: Nord-Ochotsk (NO), West-Kamtschatka (WK) und Kamtschatka-Kurilen (KK). Das Vorkommen in Ost-Sachalin (OS) wird vom Fischereimanagement als eigener Bestand betrachtet und hier nicht behandelt. Das Zentrum des Ochotskischen Meeres war bis 2014 internationale Gewässer („Peanut Hole“), auf Antrag der russischen Föderation wurde es durch eine Entscheidung der Vereinten Nationen dem russischen Festlandsockel und damit der russischen Wirtschaftszone zugeschlagen. [284] [337] [1297] [1298]
Anlandungen und TACs (in 1.000 t)
Gesamtfang | Anlandungen 2020: 1009,6, davon Nord-Ochotsk: 381,1, West-Kamtschatka: 316,6, Kamtschatka-Kurilen: 311,9; hauptsächlich pelagische Schleppnetze (in der A-Saison 92% der Fänge, in der B-Saison 73%), außerdem Snurrewaden (Danish seine) |
TACs (Summe Untergebiete) | 2010: 1010 2011: 920 2012: 862 2013: 840 2014: 821 2015: 904 2016: 967 2017: 967 2018: 966 2019: 964 2020: 1064 2021: 1060 (Stand Okt. 2020) [284] [1296] [1298] [1299] |
IUU-Fischerei
Illegale Fischerei war lange Zeit ein Problem im Ochotskischen Meer, große Mengen illegal gefangener Fisch und Rogen wurden in fremden Häfen (z.B. in Südkorea) angelandet. Schätzungen der Anlandungen durch die illegale Fischerei basieren u. a. auf der Menge von exportiertem Rogen im Verhältnis zur tatsächlich erlaubten Höchstfangmenge (TAC). Für 2005 wurde von einer Überfischung des TACs im Ochotskischen Meer von 33% ausgegangen. Um eine bessere Kontrolle zu ermöglichen, müssen seit Januar 2009 alle Fischereiprodukte aus der russischen ausschließlichen Wirtschaftszone innerhalb des russischen Zollgebietes angelandet werden. 2010 hat Russland das FAO-Abkommen über Hafenstaatmaßnahmen zur Verhütung, Abschreckung und Beseitigung der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei unterzeichnet. Das Abkommen ist am 05. Juni 2016 in Kraft getreten. Verschiedene bilaterale Abkommen mit fast allen pazifischen Anreinerstaaten (z.B. China, Japan, Nordkorea, Südkorea und den USA) dienen dem gleichen Zweck. Diese Maßnahmen haben die illegalen Fischereiaktivitäten wahrscheinlich erheblich gesenkt, wenn auch nicht komplett unterbunden. [340] [342] [1298]
Struktur und Fangmethode
Die Fischerei auf Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer findet hauptsächlich im Winter und Frühling von Januar bis Anfang April statt (A-Saison). In dieser Vor- und Hauptlaichzeit bildet Alaska-Seelachs dichte Ansammlungen von Fischen. Zum Einsatz kommen überwiegend große und mittelgroße Fahrzeuge, die mit pelagischen Schleppnetzen küstenfern fischen. Die B-Saison beginnt im Oktober bzw. November. Die Snurrewaden- (Danish seine) Fischerei in der Nähe von West-Kamtschatka darf fast ganzjährig betrieben werden, kann aber durch die Eisbedingungen limitiert sein. Snurrewaden werden fast ausschließlich in den Gebieten West-Kamtschatka und Kamtschatka-Kurilen eingesetzt. Ihr Anteil variiert dort zwischen 3 und 36% der Anlandungen. [337] [1296] [1297] [1298]
Beifänge und Rückwürfe
Die Fischerei mit pelagischen Schleppnetzen kann fast ohne unerwünschte Beifänge durchgeführt werden. Der Anteil von Alaska Seelachs im Fang liegt im Ochotskischen Meer im Schnitt bei 98 bis 99%. Für das Beifang-Management sind diverse Maßnahmen im Einsatz. Alle Beifänge müssen protokolliert und gemeldet werden. Wenn der Beifang anderer durch Höchstfangmengen regulierter Arten über 2% liegt, muss das Fanggebiet verlassen werden. Einige Gebiete in Küsten- und Inselnähe sind für die Schleppnetzfischerei geschlossen. Die modernen pelagischen Schleppnetze sollen den Beifang untermaßiger Fische minimieren, junge Alaska-Seelachse werden dennoch oft beigefangen. Es gibt daher kein generelles Verbot des Beifangs untermassiger Alaska-Seelachse (kommerzielle Länge 35cm), sondern Maßnahmen, um diesen zu regulieren: u.a. Gebietsschließungen und ein Beifanglimit (20%, bezogen auf die Anzahl). Wird das Beifanglimit überschritten, muss das Fanggebiet verlassen und die Überschreitung gemeldet werden. 2020 war der Beifang kleiner und teilweise untermaßiger Tiere höher als üblich, denn der starke 2013er Jahrgang ist in die Fischerei eingewachsen, erreichte teilweise aber gerade die Mindestanlandelänge oder lag noch knapp darunter. Außerdem tauchte der durchschnittliche 2014er Jahrgang auf den Fanggründen auf. Um das erlaubte Beifanglimit nicht zu überschreiten, kommt der Rückwurf von untermaßigen Alaska-Seelachsen vor und kann abhängig von Saison und Fanggebiet erheblich sein.
Die Fischerei mit Snurrewaden (Danish seine) hat generell den Charakter einer gemischten Fischerei. In der ersten Hälfte der Saison sind die Fänge von Alaska-Seelachs dominiert, hinzu kommen verschiedene Plattfische, fernöstliche Navaga (Eleginus gracilis) und pazifischer Kabeljau. In der zweiten Hälfte spielt Alaska-Seelachs in den Fängen eine kleinere Rolle. [284] [343] [345] [1296] [1298]
Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt
Die Fischerei auf Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer wird hauptsächlich mit pelagischen Schleppnetzen durchgeführt, die wenig Grundberührung und somit keinen mechanischen Einfluss auf die Bodenlebewesen haben. Der Einsatz von Grundschleppnetzen für die Alaska-Seelachs-Fischerei ist in der russischen ausschließlichen Wirtschaftszone verboten. Inspektoren an Bord sind befugt, bei Anzeichen für Grundberührung (z.B. typische Bodenbewohner in den Fängen) Strafen zu verhängen. Die einzige in der Alaska-Seelachs-Fischerei erlaubte bodenberührende Fangmethode sind Snurrewaden (Danish Seine), die typischerweise über Weichböden eingesetzt werden. Der Beifang von Bodenlebewesen kommt in dieser Fischerei vor (z.B. Sanddollars, Muscheln, Schwämme), langjährige Studien (seit 1993) zeigen aber, dass die Strukturen der Bodenlebensgemeinschaften weitgehend stabil sind. Der Einsatz von Snurrewaden wird u.a. über Gebietschließungen reguliert.
Beobachter in der Fischerei mit pelagischen Schleppnetzen berichten regelmäßig von Interaktionen mit Seevögeln (vor allem Kollisionen mit laufenden Leinen, aber keine Beifänge in Netzen), die aber ohne Verletzungen ablaufen (letzte Studie 2020). Die weitere Beobachtung von Interaktionen mit Seevögeln und Meeressäugern wird aber empfohlen.
Alaska-Seelachs ist Hauptnahrungsquelle für Stellersche Seelöwen (westliche Unterart). Die Fischerei kann daher einen negativen Einfluss auf den Bestand dieser nach IUCN Kriterien stark gefährdeten (EN) Art (Zugriff 08. Sep. 2021) haben. [284] [343] [345] [384] [1296] [1298]
Biologische Besonderheiten
Alaska-Seelachs (englisch Alaska pollock oder walleye pollock) gehört zu den dorschartigen Fischen (Gadiformes), ist also entgegen seinem deutschen Namen kein Lachsverwandter. Neuere genetische Studien zu den Verwandtschaftsverhältnissen verschiedener Dorschartiger ergaben, dass Alaska-Seelachs evolutionsbiologisch in eine Reihe mit den verschiedenen Kabeljau-Arten in Atlantik und Pazifik gehört. Aus diesem Grund erfolgte eine neue taxonomische Einordnung. Der lateinische Name ändert sich daher von Theragra chalcogramma in Gadus chalcogrammus. An der deutschen Handelsbezeichnung wird sich dagegen voraussichtlich nichts ändern. In den USA hat sich 2015 die offizielle Marktbezeichnung von „Alaska pollock“ zu „pollock“ geändert, um US-Händlern eine Unterscheidung zwischen in Alaska und Russland gefangenem Fisch zu ermöglichen. [551] [697]
Zusätzliche Informationen
Die Alaska-Seelachs-Fischerei im gesamten Nordpazifischen Verbreitungsgebiet ist nach Volumen die größte Weißfisch-Fischerei der Welt. Die Hauptfischereien finden im Ochotskischen Meer und in der Beringsee (Russland und USA) statt.
Quellen mit Informationen zu möglichen Auswirkungen des Reaktor-Unglücks im japanischen Fukushima auf Fischereiprodukte finden Sie im Literaturverzeichnis am Ende der Seite (Leitstelle zur Überwachung der Umweltradioaktivität in Fisch (Thünen-Institut), Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und Europäische Kommission). [346] [347] [348] [1171] [1298]
Zertifizierte Fischereien
Zwei Fischereien auf Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer sind nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) nachhaltigkeitszertifiziert. Eine weitere Fischerei befindet sich im Bewertungsverfahren nach den Standards des MSC. [4] Siehe
fisheries.msc.org/en/fisheries/russia-sea-of-okhotsk-pollock/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/vityaz-avto-danish-seine-walleye-pollock-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/fishery-shipowners-association-fsa-russia-sea-of-okhotsk-pollock/@@view
Soziale Aspekte
Im Ochotskischen Meer ist Alaska-Seelachs die wertvollste Fischart. Die Alaska-Seelachs-Fischerei ist die größte Fischerei Russlands. Der Fisch wird aus Russland weltweit exportiert, Asien (pazifischer Raum), Nord-Amerika und Europa sind die größten Abnehmer. Die Fischerei wird hauptsächlich von russischen Fahrzeugen durchgeführt. Die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung richten sich nach den Landesregeln. [339] [1296] [1298]
Marktdaten
2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 218.050 t (2021: 187.758 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 19,1 % (2021: 16,7 %) [13] [14]
Anlandungen (in 1.000 t) | Fänge (in 1.000 t) | Laicherbiomasse (in 1.000 t) | Laicherbiomasse Zustand | Fischereiliche Sterblichkeit | Anmerkungen (insbesondere Managementplan) | Gültigkeit | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Golf von Alaska | 132,7 | - | 274,1 | Anlandungen 2022, Laicherbiomasse Vorhersage 2024 |
01/2024 - 01/2025 | ||
Ochotskisches Meer | 1.009,6 | - | 6.200,0 | - |
12/2020 - 06/2022 | ||
Östliche Beringsee | 1.105,7 | - | 3.518,0 | Anlandungen 2022, Laicherbiomasse Vorhersage 2024 |
01/2024 - 01/2025 | ||
Westl. Beringsee Navarinsky | 391,0 | - | 1.818,0 | SSB 2020 (synthesis model), Anl. 2019 |
12/2020 - 06/2022 |
Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:
Symbol | Biomasse | Bewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit) |
---|---|---|
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | angemessen oder unternutzt | |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | übernutzt | |
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten | Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten |
Autor | Jahr | Titel | Quelle | |
---|---|---|---|---|
[4] | Marine Stewardship Council (MSC) | Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei | msc.org | |
[13] | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepage | ble.de | |
[14] | Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ) | Fisch-Informationszentrum e.V. Homepage | fischinfo.de | |
[284] | Russian Pollock Catchers Association (PCA) | Russian Pollock - sustainably sourced. Homepage mit Informationen zur Russischen Seelachs Fischerei. Informationen auf Englisch, diverse Links zu Dokumenten auf Englisch, teilweise nur auf Russisch | russianpollock.com | |
[337] | TINRO | 2010 | Assessment methods of Alaska pollock stock in the Sea of Okhotsk and West-Bering Sea. Annual stock surveys and substantiation of TAC. | Translated by Pollock Catchers Association |
[338] | Radchenko VI, Dulepova EP, Figurkin AL, Katugin ON, Ohshima K, Nishioka J, McKinnell SM, Tsoy AT | 2010 | Status and trends of the Sea of Okhotsk region, 2003-2008, pp. 268-299, In S.M. McKinnell and M.J. Dagg [Eds.] Marine Ecosystems of the North Pacific Ocean, 2003-2008. PICES Special Publication 4, 393 p. | pices.int |
[339] | Kotenev BN, Bulatov OA | 2009 | Dynamics of the walleye pollock biomass in the Sea of Okhotsk, Scientific Report No. 36, 291-295 | pices.int |
[340] | Food and Agriculture Organization (FAO) | Homepage: Agreement on Port State Measures (PSMA) | fao.org | |
[341] | Russian Pollock Catchers Association (PCA) | 2010 | Information Submission for MSC Assessment of the Sea of Okhotsk and the West-Bering Sea. Principle 3 – Management Institutions | PCA Information eingereicht 8. Juni 2010 |
[342] | WWF | 2008 | Illegal fishing in arctic waters. Catch of today - Gone tomorrow?, International Arctic Programme, Oslo, Norway, 52 pages | wwf.ru |
[343] | Russian Pollock Catchers Association (PCA) | 2010 | Information Submission for MSC Certification Assessment of Sea of Okhotsk – Principle 1 – Conservation of Target Stocks. | PCA Information eingereicht 8. Juni 2010 |
[344] | Federal Agency for Fishery | Official website of the government of Russian Federation. Federal Agency for Fishery. Zugriff am 22. Nov. 2013 | government.ru | |
[345] | Russian Pollock Catchers Association (PCA) | 2010 | Information Submission for MSC Certification Assessment of Sea of Okhotsk – Principle 2 Maintenance of Ecosystem Integrity | PCA Information eingereicht 8. Juni 2010 |
[346] | Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels e.V. | 2011 | Pressemitteilung: Fischereierzeugnisse aus dem Pazifik sind sicher! Hamburg, 12.7.2011 | fischverband.de |
[347] | European Comission | Homepage: European comission, energy, Fukushima nuclear emergency | europa.eu | |
[348] | Thünen-Institut | Homepage: Leitstelle zur Überwachung der Umweltradioaktivität in Fisch | thuenen.de | |
[351] | Russian Pollock Catchers Association (PCA) | Homepage der Organisation Russian Pollock Catchers Association | pollock.ru | |
[384] | IUCN | IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012 | iucnredlist.org | |
[551] | Eschmeyer WN (ed.) | Catalog of Fishes. California Academy of Sciences (http://research.calacademy.org/research/ichthyology/catalog/fishcatmain.asp) Electronic version accessed 07 Nov. 2012. | calacademy.org | |
[697] | Page LM, Espinosa-Pérez H, Findley LD, Gilbert CR, Lea RN, Mandrak NE, Mayden RL, Nelson JS | 2013 | Common and scientific names of fishes from the United States, Canada, and Mexico. 7th Edition | American Fisheries Society, Special Publication 34, 243pp |
[1171] | Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit | Reaktorunglück in Fukushima - Importvorschriften und Kontrollen japanischer Lebensmittel | bvl.bund.de | |
[1296] | Lloyd’s Register | 2020 | Russia Sea of Okhotsk: Surveillance Report. 33 pp. MSC Surveillance Audit #2 | msc.org |
[1297] | Russian Pacific Research Institute of Fisheries and Oceanography (TINRO) | 2020 | Materialien für die Festlegung der zulässigen Höchstfangmenge (TAC) für Fischereien in den Binnengewässern der Russischen Föderation, dem Küstenmeer der Russischen Föderation, auf dem Festlandsockel der Russischen Föderation, in die ausschließliche Wirtschaftszone der Russischen Föderation und des Kaspischen Meeres für 2021 (mit Umweltverträglichkeitsprüfung). Teil 2. Fische der fernöstlichen Meere (auf Russisch) | tinro.vniro.ru |
[1298] | MRAG Americas, Inc. | 2021 | Public Certification Report, Vityaz-Avto Danish Seine Walleye Pollock Fishery | msc.org |
[1299] | Landwirtschaftsministerium der Russischen Föderation | 2020 | Verordnung des Ministeriums für Landwirtschaft Russlands vom 09.10.2020 N 601 "Über die Genehmigung der zulässigen Gesamtfangmenge aquatischer biologischer Ressourcen in den Binnengewässern der Russischen Föderation, im Küstenmeer der Russischen Föderation, auf dem Festland Schelf der Russischen Föderation, in der ausschließlichen Wirtschaftszone der Russischen Föderation und des Kaspischen Meeres für 2021 (auf Russisch) | rulaws.ru |
[1301] | Acoura Marine Ltd, Payne AIL, O’Boyle R, Japp DW | 2018 | MSC SUSTAINABLE FISHERIES CERTIFICATION, Russia Sea of Okhotsk Pollock, Public Certification Report | msc.org |