Die Bestände der Ostsee wurden dem Frühjahrsadvice des ICES 2019 folgend aktualisiert.
Bestandsberechnung und Referenzwerte für Dorsch westliche Ostsee wurden überarbeitet. Die Laicherbiomasse ist weiter gestiegen, hat aber den grünen Bereich gerade noch nicht erreicht. Der Fischereidruck wurde weiter reduziert, bleibt aber über dem Referenzwert zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy).
Für Dorsch der östlichen Ostsee liegt nach der Überarbeitung der Bestandsberechnung nun wieder eine analytische Bestandsberechnung vor. Die Laicherbiomasse liegt danach tief im roten Bereich (unter Blim) und wird sich selbst bei einer Null-Entnahme nicht kurzfristig erholen. Entsprechend der Vorschriften des Managementplanes lautet die Empfehlung daher auf Schließung der Fischerei und die mittelfristige Perspektive für die Nutzbarkeit des Bestandes ist schlecht.
In der Bestandsberechnung für Hering westliche Ostsee wurde erneut die Wahrnehmung der Laicherbiomasse nach unten und die des Fischereidrucks nach oben korrigiert. Die Laicherbiomasse liegt demnach seit 2007 unter dem aktuellen Limit-Referenzwert (Blim), also komplett im roten Bereich. Der Fischereidruck ist weiterhin viel zu hoch und die Nachwuchsproduktion bleibt schwach. Da keines der möglichen Fang-Szenarien bis 2021 zu einem Anwachsen des Bestandes über Blim führt, empfiehlt der ICES, auf Basis des MSY-Konzeptes, die Schließung der Fischerei.
Wie im letzten Jahr hat sich die Wahrnehmung des Bestandes Hering der zentralen Ostsee retrospektiv durch die Aktualisierung der Berechnung geändert, dieses Jahr erscheint die Entwicklung etwas positiver. Die Laicherbiomasse liegt nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY-Btrigger) noch immer deutlich im grünen Bereich. Der Fischereidruck ist weiterhin zu hoch, er liegt seit 2015 über Fmsy.
Die aktuelle Bestandsberechnung für die Ostsee-Sprotte hat die Wahrnehmung der Laicherbiomasse auch retrospektiv nach unten verändert, sie liegt aber weiterhin weit im grünen Bereich. Der Fischereidruck bleibt konstant und liegt damit über Fmsy.
Scholle in Kattegat, Belten und Sund und Ostsee-Scholle sind auf historischem Höchststand. Der Fischereidruck historisch niedrig, für Scholle in Kattegat, Belten und Sund aber noch über Fmsy. Die Fangmengen können weiter leicht steigen.
Alle anderen Plattfischbestände in der Ostsee sind nicht über Höchstfangmengen reguliert. Der Bestands-Indikator für Flunder in Belten und Sund und für Flunder in der südlichen Ostsee ist erneut etwas gesunken. Bezogen auf einen möglichen Kandidaten (Proxy) für den MSY-Referenzwert liegt die fischereiliche Sterblichkeit beider Bestände im grünen Bereich (unter Fmsy).
Für Ostsee-Kliesche, und Ostsee-Steinbutt gibt es keine neue Bestandsberechnung.