Scholle
Pleuronectes platessa
gültig 12/2024-12/2026
Hier finden Sie allgemeine Informationen zur Fischart Scholle.
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Biologische Charakteristika
Die Scholle (auch Goldbutt) ist der bekannteste Plattfisch in europäischen Gewässern. Die innerhalb eines Monats nach Eiablage schlüpfenden, sechs Millimeter langen Larven haben zunächst die normale Fischform und schwimmen aufrecht. Bei einer Länge von etwa 10 Millimetern beginnt die Umwandlung zum Plattfisch; die auffälligste Veränderung ist das Wandern des linken Auges auf die rechte, später obere Seite. Ältere Schollen leben in tieferem Wasser. Obwohl Schollen Bewohner des Meeresbodens sind und sich in sandigen Grund zur Tarnung eingraben, können sie insbesondere nachts weite Wanderungen unternehmen. Schollen leben im vollmarinen und brackigen Wasser (bis zu einem Salzgehalt von ca. 5) in 0 – 200 m Tiefe, gewöhnlich 10 - 50 m. Das Wattenmeer ist bevorzugtes Aufwuchsgebiet für die Jungtiere. Schollen fressen überwiegend dünnschalige Muscheln und Borstenwürmer. [2] [229]
Maxima: |
Länge: bis 100 cm, Alter: bis 50 Jahre, Masse: bis 7,0 kg [229] |
IUCN-Status: | Europa & global: nicht bedroht (LC) [384] (Zugriff 04. Dez. 2024) |
CITES-Status: | nicht gelistet [3] |
Widerstandsfähigkeit (resilience): | mittel (min. Populationsverdopplungszeit 1,4 - 4,4 Jahre) [229] |
Fruchtbarkeit (fecundity): | hoch (50.000 Eier pro Weibchen) [229]; 50.000-500.000 Eier [2] |
Trophische Ebene: | 3,2 ± 0,3 (Standardfehler) [229] |
Schollen leben im Nordostatlantik vom Weißmeer bis zur Iberischen Halbinsel. Hauptverbreitungsgebiete sind Nordsee, Skagerrak und Kattegat, und westliche Ostsee bis etwa zur Linie Gotland-Danzig. [2] [229]
In Form und Färbung sieht die Scholle einer Flunder sehr ähnlich. Anders als die Flunder fühlt sich die Scholle durch ihre auffallend kleinen Schuppen völlig glatt an. Zwischen den Augen hat sie eine leistenartige Verdickung aus knöchrigen Höckern. Die (obere) Augenseite des platten, ovalen Fischkörpers variiert je nach Untergrund in den verschiedensten Brauntönungen mit hell- bis dunkelroten Flecken, die bei laichreifen Tieren zusätzlich hell gesäumt sind. Die Unterseite (sog. Blindseite) ist weiß, gelegentlich mit dunklen Flecken. [2] [229]
Nicht nur für die Küstenfischerei der europäischen Atlantik-Anrainer haben Schollen große wirtschaftliche Bedeutung, auch beim Verbraucher sind sie wegen ihres weißen, schmackhaften Fleisches sehr beliebt. Sie gehören zu den bekanntesten Speisefischen in Deutschland. [2] [14]
frisch, ganz oder als Filet, tiefgefroren und geräuchert. [14] [229]
Marktdaten: Alle Schollenarten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.
2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 4.602 t (2021: 4.318 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 0,4 % (2021: 0,4 %) [13] [14]
Anlandungen (in 1.000 t) | Fänge (in 1.000 t) | Laicherbiomasse (in 1.000 t) | Laicherbiomasse Zustand | Fischereiliche Sterblichkeit | Anmerkungen (insbesondere Managementplan) | Gültigkeit | |
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Bristolkanal, Südöstl. Irlands (7.f, g) | 0,3 | 0,5 | - | Biomasse nur als Index |
06/2024 - 06/2026 | ||
Irische See (7.a) | 0,2 | 0,5 | 7,5 | - |
06/2024 - 06/2025 | ||
Kattegat, Belte, Sund (21-23) | 1,4 | 2,5 | 35,1 | - |
05/2024 - 05/2025 | ||
Nordsee & Skagerrak (4, 3.a20) | 22,9 | 61,3 | 997,7 | EU-Mehrjahresplan seit 2018 |
06/2024 - 06/2025 | ||
Östlicher Kanal (7.d) | 0,9 | 3,8 | 27,7 | gemeinsamer TAC für 7.d/e |
06/2024 - 06/2025 | ||
Ostsee (24-32) | 0,5 | 0,8 | - | Laicherbiomasse & Fischereidruck nur als relative Werte |
05/2024 - 05/2025 | ||
Westlicher Kanal (7.e) | 1,1 | 1,2 | - | gemeinsamer TAC für 7.d/e, Biomasse nur als Index |
06/2024 - 06/2026 |
Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:
Symbol | Biomasse | Bewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit) |
---|---|---|
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | angemessen oder unternutzt | |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | übernutzt | |
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten | Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten |
Autor | Jahr | Titel | Quelle | |
---|---|---|---|---|
[2] | Muus BJ, Nielsen JG | 1999 | Die Meeresfische Europas | Franckh-Kosmos Verlag |
[3] | CITES | Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, Appendices I, II and III | cites.org | |
[13] | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepage | ble.de | |
[14] | Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ) | Fisch-Informationszentrum e.V. Homepage | fischinfo.de | |
[229] | Froese, R. and D. Pauly. Editors. | 2011 | FishBase. World Wide Web electronic publication. www.fishbase.org, version (06/2011). | fishbase |
[384] | IUCN | IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012 | iucnredlist.org |