DE: Stellnetze-Kiemennetze,verankerte Kiemennetze, Stellnetz (verankert), stationäres Kiemennetz
EN: Set (anchored) gillnets, Gillnet anchored
FAO-Alpha-Code: GNS
ISSCFG: 07.1
Diese Stellnetze bestehen aus einer Netzwand, die zwischen einer oberen Leine mit statischen Auftriebskörpern und einer unteren Leine mit Beschwerungen befestigt ist. Das einzelne Stellnetz kann mit weiteren Netzen zu einer längeren Netzreihe (Fleet) verbunden werden. Die Netze werden in annähernd gerader Linie an den Grund oder darüber gesetzt. An beiden Seiten ist die Netzreihe am Boden verankert. Moderne Stellnetze sind aus sehr dünnen monofilen oder multimonofilen, annähernd unsichtbaren Netzfäden hergestellt. Neben der Maschenöffnung bestimmen auch Garnstärke, Garnfarbe, Dehnbarkeit und Aufbau des Netzes die Selektivität. In den einwandigen Stellnetzen bleiben Fische mit Kopf und Körper in den Netzmaschen stecken, wenn sie versuchen, diese zu durchdringen, oder sie verwickeln sich mit ihren Kiemendeckeln, Flossenstacheln, Maulknochen und/oder Schwanz in den Netzmaschen. Diese Fischerei ist sehr kostengünstig und daher besonders wichtig für die kleine handwerkliche Fischerei.
Zielarten
In der Wassersäule schwimmende (pelagische) Arten wie z.B. Hering sowie am Boden und über dem Boden lebende Arten. In niedrigen Netzen: z.B. Seezunge, Langusten, Taschenkrebse, Seespinnen, in hohen Netzen z.B. Kabeljau, Seelachs, Seehecht, Haie.
Einsatzgebiete
Weltweit, im Meer und in Binnengewässern, an der Wasseroberfläche, im Freiwasser und am Grund.
Umwelteinflüsse
Einwandige Stellnetze sind in der Regel hoch selektiv in Bezug auf Arten sowie auf die Größe, welche direkt von der Maschenweite abhängt. Kleine Fische können durch die Maschen hindurch schwimmen, zu große Fische prallen an der Netzwand ab – unerwünschte Beifänge gibt es also kaum.
In bestimmten Gebieten kann es zu Beifang von Meeressäugern, Schildkröten, Seevögeln (z.B. verschiedene Enten) und Haien kommen. An Möglichkeiten, diese Beifänge zu reduzieren, wird intensiv geforscht. Zum Schutz von Seevögeln werden bestimmte Gebiete für die Stellnetzfischerei gesperrt.
Verlorengegangene Kiemennetze oder Teile davon können für eine gewisse Zeit weiterfischen („ghost fishing“), da die synthetischen Fasern nicht verrotten. Wenn die Schwimmkörper mit zersetzbaren Materialien an den Netzen befestigt werden, sinken verlorene Geräte schneller zu Boden und das Problem wird reduziert.
Die Fischerei mit Kiemen- und Verwickelnetzen hat im Vergleich zu verschiedenen aktiven Fischereimethoden einen geringen Energieverbrauch.
Fischereifahrzeuge
Kleine offene Boote mit Außenbordmotor bis zu mittelgroßen Schiffen. Oftmals ist durch hydraulische Netzholer, Netzklariermechanik und Schüttelmaschinen der Fangprozess rationalisiert. [Literatur]