Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat am 19. September 2023 sein Gutachten über die Fangmöglichkeiten für Kabeljau in der Nordsee, westlich von Schottland, im östlichen Ärmelkanal und im Skagerrak für 2024 veröffentlicht.
Die Bestandsstruktur und -berechnung für Nordsee-Kabeljau wurde einer tiefgreifenden Überarbeitung unterzogen („benchmark“). Im Rahmen dieser Überarbeitung wurde der Nordseebestand (ICES-Gebiete 4, 7.d, 3.a.20) mit dem Bestand westlich Schottlands (Gebiet 6.a) zusammengelegt. Dieser neu definierte Bestand besteht aus drei genetisch unterscheidbaren Unterbeständen, die sich außerhalb der Laichzeit aber vermischen und daher zusammen gefangen werden: Südlicher Unterbestand, nordwestlicher Unterbestand, Viking-Unterbestand.
Die Laicherbiomasse der Unterbestände ist in unterschiedlichem Zustand. Der südliche und der Viking Unterbestand liegen unter dem Referenzwert des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY Btrigger), der südliche Unterbestand sogar unter dem Limit-Referenzwert des Vorsorgeansatzes (Blim). Die Laicherbiomasse des nordwestlichen Bestandes hingegen liegt nach dem MSY-Konzept im grünen Bereich.
Der Fischereidruck ist bei allen drei Unterbeständen zu hoch (über Fmsy). Bestimmend für die Höhe der Fangempfehlung nach MSY und unter Vorsorgegesichtspunkten ist der Schutz des Schwächsten, also des südlichen Unterbestandes.