Verlässliche Zahlen für den Zustand der Weltfischbestände kommen von der Welternährungsorganisation FAO. Sie veröffentlicht alle zwei Jahre den SOFIA-Report. Dem 2024 erschienenen aktuellsten Bericht zufolge, der Daten bis 2021 berücksichtigt, befinden sich 37,7 Prozent der marinen genutzten Bestände im roten Bereich [1]. Die Beurteilung bezieht sich auf die Biomasse der etwa 450 marinen Bestände, über die ausreichende Informationen für eine Klassifizierung nach dem Konzept des maximalen nachhaltigen Dauerertrages (maximum sustainable yield, MSY) vorliegen. Sie sind also kollabiert, überfischt oder erholen sich und sind damit derzeit nicht nachhaltig genutzt. Weitere 50,5 Prozent sind maximal, aber nachhaltig genutzt, und 11,8 Prozent haben noch Entwicklungsmöglichkeiten, sind also „unternutzt“ (Abb. 1). 62,3 Prozent der Bestände befinden sich also in einem guten Zustand. Bei dieser Berechnung werden alle analysierten Bestände gleich behandelt, egal wie groß sie sind oder welchen Anteil an der Versorgung der Weltbevölkerung sie haben. In ihrem aktuellen Report weist die FAO daher wieder explizit darauf hin, dass Fische und Meerestiere, die auf den weltweiten Märkten gehandelt werden, zu einem erheblich größeren Teil (76,9 Prozent) aus FAO-analysierten Beständen in gutem Zustand stammen (Abb. 2).